das Ensemble Violetta und das mittelalterliche Chorprojekt Lilia caeli bringen die über- und unterirdischen Sphären zum Klingen. Die Vorstellung einer himmlischen Musik beflügelt bereits seit Jahrhunderten die Phantasie der westlichen Welt: Während des Mittelalters ist die Idee unablässig zum Lob Gottes singender Engeln weit verbreitet. Und auch die Hölle klingt: Laute Doppelrohrblattinstrumente quälen die Verdammten ebenso wie infernalische Trommeln und metallische Amboss-Schläge. Die himmlische und höllische Klangwelt findet schließlich auf der Erde ihre Entsprechung: Marienlieder verweisen auf den Wunsch, mit den Himmelsbewohnern in Kontakt zu treten, und die ausschweifende und unterhaltende Musik, die in den Tavernen und bei Festen gespielt wird, öffnet schlimmstenfalls sogar die Tore zur Hölle. Und so finden hoffnungsvolle Pilgerlieder, Weisen zur Hochzeitsfeier und wilde Tänze mit Sackpfeifen und Schalmeien ihren Platz in einer sinnenfrohen Welt, für die das Jenseitige fester Bestandteil des Alltags ist. Das Ensemble Violetta veranschaulicht das Tönen und Lärmen vergangener Zeiten mit Hackbrett und Harfe, Dudelsäcken und Rauschpfeifen, Flöten und Trommeln. Dazu singt der kleine Frauenstimmen-Chor Lilia caeli unter der Leitung von Bianca Stücker. Geistliche und weltliche Musik aus dem Mittelalter erwacht mit frischer Energie und Spielfreude zum Leben, wenn Instrumentalisten und Sängerinnen himmlisch und höllisch aufspielen!
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